Ziele formulieren, finden, setzen, erreichen mit Coaching Methoden

Hier lernen Sie, wie Sie im Coaching unterschiedliche Methoden einsetzen können, um Ziele zu finden, zu formulieren, umzusetzen und zu erreichen.

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Ziele formulieren, finden, setzen, erreichen mit Coaching Methoden

Warum sich mit Zielen auseinander setzen?

Sich mit Zielen zu beschäftigen überfordert die meisten Klienten direkt zu Beginn der Coachings. Die Facetten, die eine Zielsetzung beinhaltet, sind so komplex und individuell, dass die meisten Menschen sich mit der Frage nach ihren Zielen in erster Linie überfordert fühlen. Dabei liegt die Lösung vieler Probleme oftmals schon in der Formulierung des Ziels selbst. Dies macht die Methode des Coachings, mit dem Klienten gemeinsam Ziele zu finden und Strategien zu entwickeln, zu einem intensiven und effektiven Weg. 

Was sind Ziele?

Die Ziele sind umgangssprachlich mit einer Menge Synonyme verbunden und bekommen dadurch oftmals einen diffusen Charakter. In einem Coaching ist es wichtig, dem Klienten durch ein anfängliches Gespräch zu vermitteln, was genau unter einem Ziel überhaupt verstanden wird. Hilfreich kann es sein, den Klienten vorsichtig aber direkt ins kalte Wasser zu werfen und ihn nach seinen Zielen zu fragen. 

In vielen Fällen wird der Coach bemerken, dass die Antworten eher Wünschen, Visionen und Träumen ähneln und viele der Dinge die genannt werden, oftmals schon angegangen worden sind. Was viele unter Zielen verstehen sind genau genommen Vorstellungen und vage Ideen von einer zukünftigen Situation. Dabei ist ein Ziel im Kern viel konkreter und kann in verschiedene Facetten unterteilt werden:

Diese vier Facetten eines Ziels beinhalten alle Schritte von der Entstehung bis zur Erreichung des Ziels und müssen im Coaching vollständig durchlaufen werden. Zusammengefasst ist ein Ziel also eine klar definierte, zukünftige Situation oder Begebenheit, die durch einen konkreten Maßnahmenplan umgesetzt wird.

Ziele formulieren lernen

Im ersten Schritt der Zielsetzung muss die Ausgangssituation mit dem Klienten gemeinsam geklärt werden. Hier kommt es zur ersten Hürde, denn meistens liegt die Schwierigkeit darin, die aktuelle Situation wiedergeben zu können. Oftmals können keine konkreten Fakten genannt werden, es ist eher ein undefiniertes Unwohlsein, ein indirektes Gefühl und ein prinzipielles Durcheinander sein beim Klienten. Dies äußert sich beispielsweise durch Aussagen wie:

  • Überforderung,
  • ein fehlender Überblick
  • Motivationslosigkeit,
  • fehlende Akzeptanz durch Mitarbeiter oder Mitmenschen
  • und Selbstmitleid.

In so einer Phase ist der Klient nicht in der Lage, klare Gedanken zu fassen, sodass die Aufgabe im Coaching vor allem darin besteht, sich mit dem Klienten neu zu orientieren. Hier hilft der Coach durch leitende Fragen. Diese können sich unter anderem darum drehen, wie die Situation nach Meinung des Klienten zustande gekommen ist, welche Faktoren dazu beigetragen haben und welche Personen daran beteiligt waren und wie so eine Situation in der Zukunft abzuwenden wäre.

Positive Effekte von Zielen

Der positive Effekt für den Coach ist, dass die Antworten ihm bereits unbewusste Ziele und Erwartungen des Klienten übermitteln. Für diesen selbst helfen die Fragen, persönliche Gedanken und Eindrücke zu sortieren.

Eine wichtige Aufgabe des Coaches ist es in dieser Phase, dem Klienten stets zu vermitteln, dass Stärken und Schwächen seinerseits, oder von Situationen an sich, immer von den aktuellen Rahmenbedingungen abhängig sind und nicht generalisiert werden dürfen. Hier besteht sonst die Gefahr, dass der Klient sich generell als Versager sieht, in Selbstmitleid versinkt oder das Verhältnis zwischen Klient und Coach mit Zweifeln und Missverständnissen behaftet ist.

SMART Methode im Coaching

Seit Jahrzehnten ist die SMART Methode in der Personalberatung und im Coaching etabliert. Das liegt unter anderem daran, dass der Klient automatisch gezwungen ist, sich festzulegen. Dadurch entsteht eine Priorität und eine Verantwortungsübernahme, was im Idealfall und bei gewissenhafter Begleitung zu Motivation führt sowie das Selbstbewusstsein stärken kann. Auf der anderen Seite grenzt die SMART-Methode das Ziel von allen Seiten ein:

  • es überfordert und unterfordert nicht
  • es ist sinnvoll und erreichbar
  • und außerdem zeitlich begrenzt

Zusammengefasst zeichnet sich das Ziel dann dadurch aus, dass es spezifisch, messbar, anspruchsvoll, realistisch sowie terminiert ist. Wenn es zur Zielformulierung mit dem Klienten kommt, sollte man gemeinsam für jedes Ziel und jeden Buchstabe einen aussagekräftigen Satz definieren.

Das hat den positiven Nebeneffekt, dass Scheinziele und Symptome keinen Platz in den Gedanken des Klienten finden und dessen Ziele somit „geläutert“ auf einem Blatt Papier stehen. Unnütze Sorgen, Zweifel oder unrealistische Vorstellungen sind aus der Zielsetzung herauszufiltern.

Prioritätenliste erstellen

Wenn im Coaching zwischen drei und fünf Ziele gesetzt sind, sortiert man diese im nächsten Schritt nach der Wichtigkeit. In dem der Klient Prioritäten setzt, muss er sich entscheiden und Verantwortung für seine Entscheidungen übernehmen. Somit verhindert das Coaching eine Folge-Dynamik zu entwickeln und der Klient lernt, unabhängig von personeller Begleitung seine Ziele zu verstehen und zu verwirklichen.

Der Coach entdeckt in diesem Prozess, wie sein Klient mit Entscheidungen und Druck umgehen kann und kann die Coaching-Methode entsprechend anpassen. Um eine ideale Zielreihenfolge zu finden, können verschiedene Planungskonzepte aufgegriffen werden, wie beispielsweise das Eisenhower Prinzip, welches Aufgaben und Ziele in „wichtig“ und „dringend“ unterteilt. Diese Modelle reduzieren Vorhaben auf das Wesentlichste und helfen dem Klienten, nah an seinem Ziel zu bleiben.

Ziele umsetzen mit Methoden

Um die langfristig angelegten Ziele über die Zeit nicht aus den Augen zu verlieren hilft im ersten Schritt eine Visualisierung. Hier sind dem Klienten keine Grenzen gesetzt.

  • Nachrichten am Spiegel,
  • Push-up-Nachrichten auf dem Handy
  • oder ein Armband, dass an die Ziele erinnert,

sind nur eine Auswahl an Möglichkeiten.

Wenn-Dann-Methode

Die Wenn-Dann-Methode verknüpft im zweiten Schritt alltägliche Situationen, die den Klienten daran erinnern, das Vereinbarte umzusetzen. Wenn es zu einer bestimmten Situation kommt, wird im Coaching eine definierte Reaktion darauf festgelegt und vom Klienten im Alltag umgesetzt.

Belohnungssystem nutzen

Das Belohnungssystem sollte man ebenfalls anwenden. Hier erfindet der Klient besondere Extras, die das Durchhalten, die Ausdauer und am Ende auch das Erreichen des Ziels belohnen. Unbewusst findet so ein automatisches Tracking der Zielerreichung statt. Der Klient kontrolliert und vergleicht stetig den IST mit dem SOLL Zustand.

Routinehandlungen etablieren

Die Routinehandlungen sind ein weiterer Weg, bestimmte Zielsetzungen zu erreichen. Im Schnitt braucht der Mensch 30 Tage, um etwas zu verinnerlichen. Die Routine sollte immer an eine alltägliche Situation angeknüpft sein, über die der Klient nicht nachdenken muss. So wird er automatisch auf sein Ziel hingewiesen.

Das Coaching auf der Methode der Zielsetzung aufzubauen hat viele Vorzüge. Der wohl größte ist, dass der Coach seinen Klienten innerhalb kürzester Zeit intensiv kennen lernt und sich der Klient zeitgleich tief mit sich selbst auseinandersetzt. Durch die Eigenverantwortung des Klienten entsteht ein Coaching-Verhältnis, in denen der Coach vor allem ermutigt, kontrolliert und reflektiert.